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Shark Info   (27.03.2002)

Author

  Intro:

Haie und CITES

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  Hauptartikel:

Haie und CITES

Dr. Thomas Althaus

  Artikel 1:

Haie in Forschung und Wirtschaft

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  Artikel 2:

Die Verbreitung des Weissen Haies wird durch das Geschlecht beeinflusst

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  Artikel 3:

Erweiterte Nische für den Weissen Hai

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  Artikel 4:

Fragen und Antworten (Fortsetzung)

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  Artikel 5:

E. Ritter verlässt Shark Info und die Hai-Stiftung

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  Fact Sheet:

Hundshai

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Erweiterte Nische für den Weissen Hai

Bericht Shark Info

Die Verbreitung des Weissen Haies ist global und nach heutiger Ansicht vor allem auf die kontinentalen Küstenregionen gemässigter Zonen konzentriert. Neue elektronische Markierungsverfahren erlauben es, die Bewegungsmuster von Haien über einen längeren Zeitraum kontinuierlich zu erfassen und zu studieren.

Dabei werden den Haien Sender in der Rückenmuskulatur befestigt. Diese elektronischen Geräte registrierten in Zwei-Minuten-Intervallen den Wasserdruck (also die Wassertiefe), die Temperatur sowie das Tageslicht als Mass für die geographische Breite. Zu einem vorgegebenen Zeitpunkt lösen sich die Sender von den Tieren, schwimmen an die Meeresoberfläche und übermitteln die gesammelten Daten über das Argos Satellitensystem an einen Zentralcomputer, der die Daten dann an die Forscher weiterleitet.

Sechs adulte Weisse Haie wurden vor der Küste von Zentral Kalifornien mit einem Sender markiert. Die Datensammlung erstreckte sich über einen Zeitraum von 15 Tagen bis zu sechs Monaten, vom Oktober bis Mai. Am Anfang hielten sich alle Tiere in Küstennähe in einer Tiefe bis zu 30 m bei einer Wassertemperatur von 10 - 14°C auf. Vier Haie, die zwischen 4 - 6 Monaten überwacht werden konnten, schwammen ins offene Meer und blieben dort für die restliche Zeit. Alle vier Tiere hielten sich 90 % des Tages in zwei Tiefenregionen, 0 - 5 m und 300 - 500 m, auf. Je weiter die Tiere Südwestwärts schwammen, desto grösser wurden die maximalen Tauchtiefen. Die Wassertemperaturen an der Wasseroberfläche lagen bei 20 - 26° C, die in der Tiefe bei 4 - 8° C. Weisse Haie tolerieren also ein breiteres Temperaturspektrum als angenommen.

Eines der markierten Tiere, Hai Nummer 5, schwamm in 40 Tagen von der Küste Zentral Kaliforniens bis nach Hawaii, mit einer minimalen Tagesleistung von 71 km. Obwohl Weisse Haie selten bei Hawaii gesichtet werden, blieb das Tier dort fast 4 Monate, bevorzugt in einer Tiefe zwischen 0 und 300 m.

Die Resultate zeigen, dass Weisse Haie mehr Zeit - an die 5 Monate - pelagisch, also auf offener See, verbringen. Dies ist mehr als früher angenommen. Ob ihr Wanderverhalten, einschliesslich des Tiefertauchens, mit der Nahrungsaufnahme und/oder der Fortpflanzung zusammenhängt, ist noch unklar. Weitere elektronische Markierungen, so schliessen die Autoren, werden das Verständnis für die Habitatwahl und das Wanderverhalten erweitern und kritische Daten für den Schutz der Weissen Haie liefern.

Quelle: Nature, Vol. 415, 3. Januar 2002, pp 35 - 36

Veröffentlichung nur mit Quellenangabe: Shark Info



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modifiziert: 04.06.2016 11:48