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Shark Info   (15.03.2001)

Author

  Intro:

Kommunizieren mit Haien

Shark Info

  Hauptartikel:

Kommunizieren mit Haien

Dr. E. K. Ritter

  Artikel 1:

Haie aus der Sicht eines Filmemachers

J. Mc Kinney

  Artikel 2:

Walhaitourismus auf den Philippinen

Shark Info

  Artikel 3:

GIMEC-Sitzung in New Orleans

Dr. E. K. Ritter

  Artikel 4:

Höchst erfreulicher Start der Hai-Ausstellung in St. Gallen

Shark Info

  Fact Sheet:

Kleinaugen-Hammerhai

Dr. E. K. Ritter


Walhaitourismus auf den Philippinen

Bericht Shark Info

Ausgangslage

R. typus

Ein Walhai (Rhincodon typus).

© J. Stafford-Deitsch

Eine Studie des WWF Philippinen und der Silliman Universität untersuchte 1997 den Fang und Handel mit Walhaien (Rhincodon typus) auf den Philippinen. Die Studie zeigte, dass 1993 nur sechs Dorfgemeinschaften Walhaie gefangen und mit ihnen Handel getrieben haben.1997 wurden schon von 17 Dörfern Walhaie gefangen. Während 1993 jährlich pro Dorf etwa 26 Walhaie gefangen wurden, waren es 1997 nur noch 11, die an Land gezogen werden konnten (das sind rund 190 Tiere pro Jahr). Der Rückgang zeigt, dass die Menge der Walhaie in den Gewässern um die Philippinen nicht für 17 Dörfer ausreicht und die Walhai-Populationen die Verluste nicht schnell genug durch Jungtiere kompensieren können. Die Walhaie werden klassisch überfischt.

Hauptgrund dafür, dass sich der Walhaifang auf den Philippinen seit 1993 derart verbreitet hat, war das zunehmende Interesse an Walhaifleisch und die dadurch stark gestiegenen Preise. Gerade in Taiwan erzielt der Walhai oder «Tofuhai» Höchstpreise.

 

Lokale Regierungsstellen haben nun reagiert und ein Fang- und Handelsverbot für Walhai erlassen. Da der Schutz nicht alleine durch ein Fangverbot bewirkt werden kann, wurde gleichzeitig ein Programm entwickelt, das den Ökotourismus mit dieser Haiart fördern sollte.

 

Ökotourismus

Im Januar 1998 sammelten sich vor Donson (Sorsogon, südliches Luzon, Philippinen) einige Walhaie. Sofort versuchte die lokale Tourismusstelle «Sorsogon Provincial Tourism Council» diese Region als Tourismusattraktion zu erschliessen. Medienberichte führten dazu, dass Touristen sich dieses Naturschauspiel ansehen wollten und die Bevölkerung schien davon zu profitieren. Doch die Walhaie lockten auch Fischer an. Um legale Massnahmen gegen die Fischerei in den Gewässern treffen zu können, setzte die Regierung von Donsol anfangs März 1998 ein Gesetz in Kraft, das die Walhaie in kommunalen Gewässern schützen sollte. Doch trotz dieses Gesetzes wurden 7 Walhaie getötet. Dies löste national einen Alarm aus. Ende März wurde ein nationaler Beschluss, die «Fishery Administrative Order 193», zum Schutz von Walhaien und den ebenfalls befischten Mantarochen gefasst.

Fazit

Ökotourismus auf den Philippinen ist eine Alternative zur Fischerei und sollte unter allen Umständen verstärkt werden. Erste Resultate für die Jahre 1998 und 1999 sind vielversprechend.

Veröffentlichung nur mit Quellenangabe: Shark Info



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modifiziert: 04.06.2016 11:48